South-East-Peloponnes

Es war Anfang Mai 2021 und wir waren immer noch in Leonidio. Schon verrückt, wie das kleine Örtchen uns so in seinen Bann ziehen konnte. Aber irgendwie war auch immer etwas zu tun. Wir hatten gerade unsere Möbel fertig lackiert und montiert, da kamen auch schon Jakob und Lara aus Kyparissi zurück, um das griechisch-orthodoxe Osterfest mit uns zu feiern. In Leonidio werden in der Nacht von Samstag auf Ostersonntag traditionell Papierlaternen in den Himmel steigen gelassen. Dieses Spektakel wollten wir uns nicht entgehen lassen, auch wenn die Kombination aus trockener Natur und brennendem Material sicherlich zu hinterfragen ist (genauso wie wir das Abschießen von Feuerwerksraketen an Silvester kritisch sehen). Während wir im Festtagstrubel begleitet von Glockenläuten durch die geschmückten Gassen von Leonidio liefen und die um uns herum aufsteigenden, leuchtenden Himmelslaternen bestaunten, half Marco beim kontrollierten Auffangen von zwei herabstürzenden Ballons. Am Ostersonntag gab es traditionelles Osterbrot zum Frühstück. Lecker!

Nach dem Osterfrühstück wanderten wir zum Kloster Elonis, das in eine Felswand gebaut worden ist. Der Aufstieg war so schweißtreibend, dass wir uns an dem Wasserhahn vor dem Kloster erstmal eine Erfrischung gönnten. Kurz darauf schaute eine Nonne über die Mauer und rief etwas zu uns herunter. Sind wir etwa zu laut gewesen? Marco und ich gingen die Treppe hoch und da kam sie auch schon mit Obst und den zu Ostern traditionell rotgefärbten Eiern auf uns zu und drückte uns die Verpflegung in die Hand, während sie auf griechisch fröhlich plapperte. Ein Geschenk vom Himmel! Wir teilten unsere Beute mit den anderen und klopften später nochmal an die große Holztür, um einen Blick ins Kloster zu werfen. Prompt wurde uns eine Schüssel mit Süßigkeiten hingehalten. Ein Rollerfahrer aus dem Ort huschte auch gleich mit hinein (er brachte der Dame wohl etwas vorbei) und während wir den Innenhof besichtigten, telefonierte die niedliche Nonne lautstark mit einem Handy. So eine liebe Frau. Sie scheint gut vernetzt zu sein.

Wir wollten ein letztes Mal zu viert klettern gehen, bevor sich unsere Wege vorerst trennen sollten. Unser geliebter „Mini Canyon“ war der perfekte Schattensektor für das mittlerweile heiße Wetter im Mai. Am späten Nachmittag brauchten wir nur die Straße überqueren und schon waren wir am Sektor „Cool at the Pool“ direkt am Meer. Ein Zweierteam konnte hochsteigen, die anderen konnten baden gehen. Leonidio, was bist du doch für ein Kletterparadies! Ein Restaurantbesuch setzte diesem schönen Abschiedstag dann noch die Krone auf, da die Gastronomie in Griechenland nach monatelangem Lockdown endlich wieder öffnen durfte. 

Am nächsten Tag zogen Marco und ich los, um den dritten Finger der südlichen Peloponnes zu erkunden. Nach zweieinhalb Monaten Leonidio verließen wir unsere liebgewonnene Kletterstadt nicht ohne uns noch schnell eine AMKA Nummer beantragt zu haben, die wir für eine COVID-Impfung in Griechenland benötigten. Es war schön wieder unterwegs zu sein. Hier kommt „unser“ Südosten der Peloponnes in Bildern:

Pavlopetri Beach

Petrified Forest

Monemvasia

Klettern am Vlychada Beach

Gerade als wir in Kyparissi ankamen, wo wir eigentlich noch ein paar Tage klettern gehen wollten, bekamen wir die Bestätigung, dass unsere AMKA Nummern erfolgreich registriert worden sind. Da die Impfungen für uns eine persönliche Voraussetzung zum Weiterreisen waren, blieben wir nur auf einen Kletter-Quickie in der süßen Hafenstadt und fuhren erneut zurück nach Leonidio. Zwei Tage später wurden wir mit Astrazeneca geimpft.

Ein Gedanke zu „South-East-Peloponnes“

  1. Ich war länger nicht bei euch und habe die letzten Berichte sehr genossen. Und so viele schöne Fotos! Da klettert man ja förmlich mit. Weiterhin viel viel Spaß zusammen und Danke für den Blick aus Georgien. Es macht so viel Laune euch zu begleiten. So long. Lutz

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