Gefülltes Focaccia (ohne Backofen)

Heute zeige ich dir wie du ganz einfach ein schnelles gefülltes Focaccia ohne einen Ofen – also in der Bratpfanne – backst!
Die Füllung besteht aus Tomatenpassata, Thunfisch, Zwiebeln und Parmesan (ich hatte keinen Mozzarella zur Hand), du kannst aber natürlich auch klassisch Tomatenpassata und Mozzarella verwenden.

Die Mengenangaben beziehen sich auf ein Focaccia gebacken in einer Bratpfanne mit 24cm Boden.

Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten
Backzeit: ca. 20 Minuten

Zutaten Teig:
  - 320g Weissmehl
  - 150ml Wasser
  - 1EL Olivenöl (Extra Vergine)
  - 1TL Salz
  - 1Pkg (7g) Trockenhefe

entweder Zutaten Thunfischfüllung:
  - 100ml Tomatenpassata
  - 1 Dose Thunfisch
  - 1 Zwiebel
  - Oregano (getrocknet)
  - Salz
  - ggf. frischer Basilikum

oder Zutaten Füllung klassisch:
  - 100ml Tomatenpassata
  - 1Stk Mozzarella
  - Oregano (getrocknet)
  - Salz
  - ggf. frischer Basilikum

Als erstes stellst du dir wenn möglich ein Glas Rotwein bereit.
Für den Teig gibst du nun das Mehl, Salz und die Trockenhefe in eine Schüssel und vermischst dies mit einem Löffel. Du kannst die Hefe zum schnelleren Arbeiten bringen, wenn du noch einen halben Teelöffel dazu mischst, braucht man aber eigentlich nicht.
Gib anschliessend das Olivenöl und das Wasser mit in die Schüssel und vermische es mit einem Löffel so gut es geht mit dem Mehl bis die Masse nicht mehr so klebt, anschliessend knetest du den Teig erst in der Schüssel und sobald es von der Konsistenz her möglich ist auf dem Tisch so lange bis ein homogener nicht klebender Teig entstanden ist. Forme aus dem Teig eine Kugel, leg ihn zurück in die Schüssel und decke ihn mit einem Handtuch zu, damit er nicht austrocknet. Wenn du magst kannst du den Teig an einen warmen Ort, z.B. hinter die Windschutzscheibe stellen, dann geht er noch ein wenig auf.

In der Zwischenzeit kannst du die Zwiebel und den Parmesan (bzw. den Mozzarella) in Scheiben schneiden und falls vorhanden den frischen Basilikum waschen. Schaffe dann wieder Platz um den Teig auszurollen.

Teile nun den Teig in zwei gleich grosse Stücke, und Rolle ihn dann mit einem Nudelholz (oder einer Flasche) so aus, dass er die Grösse des Pfannenbodens (24cm) und eine Dicke von etwa 3-4mm hat. Fette die Pfanne mit etwas Olivenöl ein und leg den Teigfladen in die Pfanne rein. Falls die Grösse nicht ganz stimmt kannst du jetzt nochmal ein wenig mit der Hand nach korrigieren.

Bestreiche den Teig dann gleichmässig mit Tomatenpassata, achte aber unbedingt darauf, dass ein Rand von ca 1cm übrig bleibt, sonst läuft da am Ende noch die ganze Suppe raus und das gibt sicherlich eine ziemliche Sauerei beim wenden des Focaccia!
Verteile anschliessend sämtliche Zutaten auf der zuvor nach Bedarf gesalzenen Tomatensosse und würze die Füllung mit Oregano und falls vorhanden frischen Basilikum.

Rolle nun den zweiten Teig in einen gleich grossen Fladen aus, bilde daraus in der Pfanne eine Haube. Pass auf, dass keine Füllung rausgedrückt wird!
Drücke nun den Rand des Bodens und des Deckels in der Pfanne zusammen, dies solltest du sehr sorgfältig tun, damit die Tasche auch wirklich dicht wird.
Falls sich zu viel Luft im Inneren gesammelt hast und du nun einen Ballon hast, kannst du auch vorsichtig mit einem Messer ein kleines Loch in den Deckel stechen, die Luft rausdrücken und das Loch wieder zukneten, pass aber auf, dass die Füllung (z.B. eine Zwiebel) den Deckel nicht verletzt!

Stelle den Herd auf kleine bis mittlere Hitze, dabei muss man ein wenig ausprobieren. Bei unserem „Primus Tupike“ stell ich erst auf „Vollgas“ und dann aber auch gleich runter, etwa so dass die Gasflamme zylindrisch nach oben geht, also relativ klein. Probier’s einfach aus, lieber erst zu wenig als zu viel. Benutze falls vorhanden einen Deckel, ohne gehts aber auch.

Der Focaccia muss in der Pfanne mehrmals gewendet werden (3-4 mal), das erste Mal wende ich immer, wenn ich anfange den Focaccia zu riechen. Dazu die Pfanne kurz schütteln um sicherzugehen dass das Focaccia nicht am Boden klebt, einen Teller drauflegen und den Focaccia auf den Teller stürzen. Anschliessend den Focaccia einfach wieder in die Pfanne gleiten lassen.
Falls die Focaccia sich sehr gewölbt hat, kann man Sie nach der ersten Wendung nochmal etwas andrücken.

Der Focaccia braucht etwa 20 Minuten, das ist aber sicherlich auch abhängig vom Herd.

Ein Paket kommt selten allein.

Der August steht bei uns unter dem Motto „Warten auf Pakete“. Zwischendurch haben wir diesen Zustand bereits „Ausharren“ genannt. Warum? Weil wir beide eigentlich nicht so die Strandurlaub-Typen sind und uns das süße Nichtstun eher schwer fällt. Wir brauchen Beschäfigung, wollen vorankommen. Und jetzt hängen wir bei hochsommerlichen Temperaturen in Italien ab und „müssen warten“. Ja ja, ich weiß. Wir müssen gar nichts! Noch dazu können wir froh sein, in Italien abhängen zu dürfen. Ohne Termine (manchmal leicht einen sitzen). Außerdem: Wer was haben will, muss sich auch gedulden können.

Man sucht sich seine Aufgaben im Leben ja immer selbst. Rückblickend haben wir viel über das Thema „Paketbestellung auf Reisen“ gelernt und würden beim nächsten Mal sicherlich einiges anders machen. Zum Beispiel die Sendungen nicht dorthin zu bestellen, wo wir gerade sind, sondern wo wir zu einem späteren Zeitpunkt gern sein möchten. Wir haben aber auch gelernt, dass es reine Kopfsache ist, ob wir uns dem Gefühl hingeben „warten zu müssen“ (nicht so cool) oder die gewonnene Zeit nutzen, um die Gegend um Triest und Monfalcone herum ganz entspannt auszuchecken (was uns viele schöne Momente beschert hat). Eines ist sicher: Die Enscheidung uns Pakete nach Italien liefern zu lassen hat unsere Reise definitiv entschleunigt. Und Entschleunigung tut gut, auch wenn man das in dem Moment des Entschleunigens nicht immer gleich wahrhaben will.

Aber fangen wir mal von vorne an: Warum zum Teufel haben wir uns überhaupt zu einem so frühen Zeitpunkt auf der Reise bereits Pakete bestellt? Welcher Teufel hat uns da geritten? Und warum verdammt nochmal frisst der Teufel eigentlich Fliegen? Ach ja, wir hatten unser Roamy verloren. Der erste große Tiefpunkt unserer Reise. Stellt euch mal Marco ohne Internet vor… 😉 Weil es das SkyRoam Gerät nicht einfach in einem Ladengeschäft zu kaufen gibt, mussten wir also in den sauren Apfel beißen und unser erstes Paket ins Ausland bestellen. Sofort kam der Geistesblitz: Auf ein einzelnes Paket warten lohnt sich nicht! Lass uns mal überlegen, was wir sonst noch dringend brauchen. Beim Busausbau in Berlin konnten wir nämlich aus Zeitmangel nicht mehr alles besorgen oder fertigstellen, was uns ursprünglich mal in den Köpfen herumschwebte. Umso schöner in Italien nun die Zeit für ein ausgiebiges Shopping-Brainstorming zu haben.

Wir sind schließlich auf folgende Themen / Probleme / Grundbedürfnisse gekommen: 

1) Internet
Ein neues Roamy muss her! Natürlich kann man ohne Internet reisen. Natürlich kann man sich in jedem Land, in dem man länger verweilen möchte, eine günstige SIM Karte kaufen. Natürlich haben wir kurz darüber nachgedacht, ob wir den Luxus einer durchgängigen Internetversorgung überhaupt brauchen. Ist ja schließlich auch eine Kostenfrage. Aber wenn wir ehrlich sind, haben wir keine drei Sekunden darüber nachdenken müssen. Als digitale Nomaden stecken wir wohl schon zu tief im Sumpf der digitalen Abhängigkeit fest (und fühlen uns gut dabei)!

2) Hitze
In einem Fahrzeug ohne Klimaanlage hilft entweder: Fenster öffnen, losfahren und Fahrtwind reinlassen. Oder: Sich gegenseitig mit einem Fächer Luft zufächern. Alternativ übernimmt diese Aufgabe zum Glück auch ein kleiner, verstellbarer Ventilator für dich. Wir haben gleich zwei Ventilatoren bestellt, damit kein Streit aufkommt.

3) Trinkwasser
Italien ist bereits das erste Land auf unserer Route, in dem es nicht selbstverständlich ist, dass trinkbares Wasser aus der Leitung kommt. Unser fest verbautes Filtersystem, um das wir uns noch in der Schweiz gekümmert haben, soll nun durch einen mobilen Wasserfilter erweitert werden. Das gibt uns doppelte Sicherheit: Wir können Bakterien UND Viren herausfiltern. Außerdem können wir den transportablen Filter mitnehmen und somit nicht nur „zu Hause“ (im Bus), sondern auch unterwegs (auf Wanderungen oder Radtouren) Wasser aus allen möglichen Quellen (Leitung, Fluss, See) filtern.

4) Mücken 
Die kleinen Biester rauben einem nicht nur den letzten Nerv, sondern auch den Schlaf. Wer kennt ihn nicht, diesen Moment wenn deine wohlige Traumwelt kurz vorm Einschlafen durch ein penetrantes Mückensirren über dem Kopf (manchmal direkt am Ohr) wie ein Luftballon zerplatzt und du sofort wieder hellwach bist. Ein feinmaschiges, imprägniertes Mückennetz soll dies verhindern. Ist zwar deutlich teurer als die Billigversionen, die es in italienischen Campingläden zu kaufen gibt, aber wir werden irgendwann auch durch Malariagebiete fahren und werden dann bestimmt froh sein, einen ordentlichen Mückenschutz dabei zu haben.

5) Strom
Unser Solarpanel sorgt bei Sonnenschein für unsere tägliche Stromversorgung. Das klappt bei milden und warmen Temperaturen auch super gut. Wenn es allerdings richtig heiß wird, haben wir zwei Probleme: 1) Wir müssen in der Sonne stehen, damit Strom reinkommt. Dadurch heizt sich die Karosserie auf und wir sitzen im Backofen. 2) Sobald die Sonne auf die Karosserie knallt, heizt sich unser Kühlschrank so stark auf, dass er viel mehr Strom benötigt. Abhilfe verschaffen soll ein Laderegler von Victron, mit dem wir während der Fahrt unsere Bordbatterien zusätzlich aufladen können, um nicht komplett von der Sonne abhängig zu sein. Winter is coming.

Macht insgesamt fünf Pakete. Drei davon haben wir über Amazon bestellt und zwei davon konnten wir direkt an eine Amazon Paketstation liefern lassen (in diesem Fall ein kleiner Kiosk in einem Einkaufscenter in Triest). Perfekt.

Aber wo bestellen wir die anderen hin? Für einen Campingplatz oder eine andere Unterkunft wollten wir kein Geld ausgeben, da wir noch nicht wussten, wann die Pakete überhaupt ankommen würden. In der Schweiz hatten wir uns schon mal was an eine Postfiliale (mit dem Zusatz „postlagernd“) liefern lassen, das müsste theoretisch auch weltweit funktionieren (mit der internationalen Bezeichnung „poste restante“). Um auf Nummer sicher zu gehen, wollten wir bei der Post in Monfalcone vorab nachfragen, ob das dort wirklich möglich ist. Vor dem Gebäude war allerdings eine riesige Schlange. Also sind wir weiter rumgefahren und haben bei einem Hotel nachgefragt. Der nette Herr an der Rezeption hat uns zwar zunächst abblitzen lassen („Will you take a room here?“ „No.“ „Then it’s not possible.“), aber nach einem traurigen Hundeblick unsererseits hat er kurz recherchiert und uns den entscheidenden Link gegeben: www.fermopoint.it – eine Website auf der man Geschäfte in Italien findet, die Pakete für dich annehmen oder du Pakete abholen lassen kannst (was in Berlin fast jeder Späti macht).

Das läuft dann ungefähr so: Du kaufst dir online ein sogenanntes Fermoticket. Du klickst den Laden an, der dein Paket annehmen soll. Du bestellst dein Paket dorthin. Du wartest. Sobald dein Paket angekommen ist, bekommst du eine Benachrichtung von dem Laden. Dann holst du dein Paket dort ab und füllst vor Ort einen Zettel mit dem Ticketcode aus. Der Ladenmensch wiederum markiert dein Paket in seinem System als „abgeholt“. 

Klingt einfach. Ist es sicherlich auch, wenn man Italienisch kann. Leider waren die Website und alle Email Benachrichtigungen ausschließlich in der italienischen Landessprache und die Übersetzung der Texte ziemlich irreführend. Nächstes Problem: In Italien spricht kaum jemand Englisch. Zumindest von den Leuten, mit denen wir in Kontakt standen. Unser Freund vom Fermoshop (wir waren in den folgenden Wochen häufiger dort) hat uns nach den ersten kläglichen Kommunikationsversuchen Tastatur und Monitor mit Google Translate im geöffneten Browser rübergeschoben. Das hat einigermaßen gut funktioniert, wir konnten bei der Verständigung ein wenig mit Händen und Füßen nachhelfen. 

Was hingegen überhaupt nicht funktioniert hat, waren die Telefonate mit dem italienischen Kundensupport von Amazon: Das dritte Amazon Paket (über Amazon.it) bereitete uns unergründliche Schwierigkeiten und beim Versuch den Lieferstatus herauszufinden wollte Marco den Support so lange anrufen, bis er jemanden am Telefon erwischt, der Englisch spricht. Ein Ding der Unmöglichkeit. Nach etwa zehn Anrufen, die Marco mit „Do you speak English?“ begann und der Gesprächspartner verneinte, wurde Marcos Telefonnummer vom System geblockt und die Bestellung wurde seitens Amazon storniert (wir vermuten allerdings, dass die Stornierung an der fragwürdigen Kombination aus Marcos Amazon Account, meinen Kreditkartendetails und der italienischen Fermoshop Adresse lag). 

Frustriert bestellten wir das Paket erneut, aber diesmal über einen italienischen No-Name-Webshop. Was dabei herauskam, hat unsere Erwartungen komplett übertroffen. An einem Tag bestellt, am nächsten Tag lag unsere Bestellung bereits im Fermoshop zur Abholung bereit. Das war mal eine positive Überraschung! Das dritte Paket wurde somit (in der zweiten Woche des Wartens) erfolgreich zugestellt, jetzt fehlten nur noch zwei. Paket Nummer 4 konnten wir mit der Trackingnummer gut nachverfolgen, uns war also klar, dass es erst zwischen dem 17.-21. August ankommen würde. Aber Paket Nummer 5 bereitete uns Kopfzerbrechen. Es gab keine Email Bestätigung, uns lag keine Verfolgungsnummer vor und der Typ vom deutschen Online-Shop (nur ein Zwischenhändler) wimmelte Marco am Telefon mit der Äußerung ab, dass es „schwierig sei“ eine „genauere Auskunft“ zu geben. Erst als Marco ihm in der dritten Woche erklärte, dass wir nicht länger warten können und dass wir die Bestellung umgehend stornieren müssen, falls er uns weiterhin keine Trackingnummer geben kann, ging es plötzlich alles ganz flott und er konnte uns innerhalb einer Stunde bestätigen, dass das Paket bereits auf dem Weg zu uns ist. Drei Tage später hielten wir es dann tatsächlich in den Händen.

Long story short: Die gesamte Paket-Aktion hat sage und schreibe drei Wochen gedauert. Was wir in dieser Zeit neben dem „Warten auf Pakete“ alles erlebt haben, erzähle ich euch im nächsten Blogartikel.