Die dritte Woche der Paketwarterei bricht an. Es fehlen immer noch 2 Pakete. Inzwischen fühlen wir uns in Monfalcone und um Monfalcone und um Monfalcone herum schon wie zu Hause. Trotzdem haben wir Hummeln im Hintern und wollen gern weiter.
Ja ja, ihr wollt sicherlich auch endlich abwechslungsreicheren Content von uns lesen und fragt euch bestimmt schon, warum wir denn immer noch über Pakete und Italien schreiben, obwohl wir fast Oktober haben und längst in Bulgarien angekommen sind. Tut mir leid, da müsst ihr jetzt durch. Sowas nennt man Vergangenheitsbewältigung. Und um komplett für Verwirrung zu sorgen: Das Veröffentlichungsdatum der Italien-Artikel datiere ich in den August zurück, damit die Reiseberichte insgesamt einigermaßen chronologisch bleiben. Freut euch also in den nächsten Wochen über ein lustiges Durcheinander an Geschichten aus Italien, Slowenien, Ungarn, Serbien und Bulgarien. Vielleicht bald auch Griechenland.
Montag 17.8.: Wir bleiben auf dem Katzenparkplatz. Eine Email bestätigt uns, dass das Paket mit dem Mückennetz heute im Fermoshop angekommen ist. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht: Immer noch kein Lieferstatus von Paket Nummer 5. Erneutes Telefonat mit dem Zwischenhändler. Keine Info. Marco baut Druck auf und droht mit sofortiger Stornierung. Auf einmal heißt es, das ginge nicht, denn das Paket sei angeblich schon unterwegs. Aha, also doch eine Info. Kurz darauf endlich eine Trackingnummer und – ja – es ist tatsächlich unterwegs! Ein Gewitter am Nachmittag mit richtig krassem Regen lässt uns im Bus verweilen. Ansonsten nichts Neues: Abhängen, Foccacia essen, süße Katzen und das Treiben auf dem Parkplatz beobachten.
Dienstag 18.8.: Man (naja, eigentlich vor allem Runa) kann sich auch mit dem Haushalt beschäftigen. Abwasch vom Vortag, Frühstück zubereiten, Bett ausschütteln, Fegen, etc. – das dauert gern mal länger als 1 Stunde. Heutiger Tapetenwechsel: Wir fahren zu einem anderen Parkplatz in Monfalcone. Der ist in der Nähe vom Bahnhof. Zuerst machen wir eine Fahrradtour zur Schiffswerft und danach einen Spaziergang über das Bahnhofsgelände zu einem Schlachtfeld aus Kriegszeiten, da konnten wir Schützengräben angucken. Gruselige Stimmung. Die Tiere, die wir unterwegs entdecken, erfreuen uns hingegen sehr. Am Bus checken wir erneut den Lieferstatus: Das Paket ist immer noch unterwegs. Oh je, wir dachten wir kommen heute los. Na gut, dann weiter zum Programmpunkt Abendessen. Heute kocht Runa mal wieder. Kartoffelstampf mit Erbsengemüse ist als Resteverwertung echt der Hit. Zum Nachtisch gibt es „Alien 2“ auf Netflix.
Mittwoch 19.8.: Das große Paketwartefinale, wird es heute endlich ankommen? Um 15 Uhr immer noch keine Neuigkeiten. Wir feiern Jubiläum: 2 Wochen in Monfalcone! Ausharren 2.0 – neue Dimensionen (zum Antipasti am Mittag gibt es ein kleines Gläschen Rotwein). Oh man, wir wollen endlich weiter nach Slowenien… 16 Uhr, eine Stunde noch, die Stunde der Wahrheit. Glaubst du noch dran, Schatz? Das Paket ist immer noch in Zustellung. Nur noch eine Stunde bis der Laden schließt. Kurz vor 17 Uhr holen wir im Fermoshop nur EIN Paket ab (das Mückennetz, das bereits am Montag angekommen ist), dann ist Ladenschluss. Enttäuschung macht sich breit. Ein paar Stunden später steht unser Paket online auf einmal als „delivered“ drin. Häh, warum hat uns der Typ im Fermopoint uns vorhin nicht gesagt, dass da noch ein Paket für uns liegt? Ist das etwa an DPD zurückgegangen, weil es Probleme mit dem Fermoticket gab? Wir zerbrechen und den Kopf darüber, wechseln den Schlafplatz, gehen an türkisfarbenem Wasser spazieren, naschen von einem Feigenbaum, kochen Spaghetti Carbonara und holen Wasser an einer Kirche. Das Wasser kommt bräunlich gefärbt aus dem Hahn, aber unser fest installierter Wasserfilter besteht diesen Härtetest und wir freuen uns im Bus über klares, gefiltertes, wohlschmeckendes Wasser.
Donnerstag 20.8.: Marco versucht morgens ab 8 die DPD zu erreichen. Der Versuch scheitert, es geht keiner ran. Okay, dann um 10 auf gut Glück nochmal zum Fermoshop und siehe da: Das Paket ist da!!! Wir können weiter nach Slowenien!!! Was wir dann auch sofort machen, also ab in den Bus und auf’s Gas gedrückt mit Navi in Richtung slowenischer Grenze…