Can you touch the queen?

Als wir für Marcos Arbeitstage auf dem Parkplatz vom Snow Hotel in Skardu standen (mit der Hoffnung auf eine stabile Internetverbindung, die sich leider nicht erfüllen sollte) bekamen wir Kirschen geschenkt. Das war ein guter Anlass, um mal wieder die Omnia Backform rauszukramen und einen Rührkuchen zu backen. Nach der Arbeit machten wir uns auf den Weg in den Deosai Nationalpark. Auf der ersten Hochebene war es kühl und sonnig. Die weitere Fahrt wurde abwechslungsreich mit Wind, Regen und Schnee. 

An einem idyllischen Bergsee übernachteten wir auf 4.000 Höhenmetern und wachten morgens komplett eingeschneit bei Minustemperaturen auf. Verrückt, wenn man bedenkt, dass im Rest des Landes teilweise über 40 Grad herrschten. Kurz vor Chilas erfuhren wir von unserem Freund Hussain, dass die Babusar-Pass-Straße für Fahrzeuge wieder geöffnet war. Auf dem Hinweg konnten wir diesen Pass nicht befahren und somit freuten wir uns, dass wir auf dem Rückweg nach Islamabad eine neue Strecke nehmen konnten. Ein paar Hürden gab es jedoch zu meistern, so wurden wir bei Chilas zunächst von einer Straßensperre und dann von einer Steinblockade aufgehalten. Auf der scheinbar sehr beliebten Pass-Strecke drängelten sich die Autos und Busse durch meterhohe Schneegassen. An einer Brücke wollte uns irgendein Soldat aufhalten, weil wir angeblich „no permission“ hatten, was uns sehr willkürlich vorkam und wir deshalb im Schritt-Tempo einfach an ihm vorbeifuhren. Rückblickend stellten wir fest, dass wir uns allein von Uniform und Maschinengewehr offensichtlich nicht mehr beeindrucken ließen. Unten im Tal gab uns schließlich eine Diskussion über Sexismus tiefe Einblicke in das patriarchalische Weltbild einer pakistanischen Männergruppe, die ihre Frauen angeblich wie Königinnen behandelten („Can you touch the queen?“) mich allerdings im gleichen Gespräch als „Flatscreen“ beleidigten („This is a woman?“) und die überwiegend vorherrschende Nichtanwesenheit von Frauen in der Öffentlichkeit mit „They have other interests!“ rechtfertigten.

Zurück in Islamabad standen wir ein paar Nächte lang in einer netten Nachbarschaft und warteten auf unser Visum für Indien. Ein Interview bei der High Comission stand noch aus. Während der problematischen Anfahrt zur indischen Botschaft durften wir uns bei zwei Österreichern hinten auf’s Motorrad schwingen, um wiederum zu einem Shuttle Service zu fahren, der uns innerhalb der Enklave zum Botschaftsgebäude fuhr. Mit den beiden Österreichern gingen wir an zwei Abenden hintereinander essen und schnorrten uns in ihrer Unterkunft eine Dusche. Die Nachbarschaft, in der wir standen, entpuppte sich als extrem modern und gastfreundlich. Wir kamen mit mehreren Familien ins Gespräch und wurden ständig superfreundlich mit Lebensmitteln beschenkt: Biryani, Lassis, Eis am Stiel, Eintopf, Brot, selbstgebackene Kekse. Uns wurde sogar an zwei Tagen Frühstück zum Bus gebracht. Das war einfach unglaublich. Schön war auch, dass die meisten dieser Begegnungen mit Frauen stattfanden. Generell haben wir das Stadtleben in Islamabad sehr fortschrittlich und entwickelt wahrgenommen im Vergleich zu dem einfachen Leben in den ländlichen Regionen Pakistans. Dann war es soweit und wir durften nach insgesamt 5 oder 6 Wochen Wartezeit endlich unsere Reisepässe inklusive Indien-Visa abholen. Statt den beantragten 12 Monaten mit Multiple-Entry bekamen wir immerhin 6 Monate mit Double-Entry (andere Reisende erhielten nur 3 Monate, da konnten wir also froh sein). Wir fuhren noch am gleichen Tag Richtung Lahore und schauten uns unterwegs eine Salzmine an. 

Danach ging es weiter nach Sheikhupura, wo wir ein zweites Mal unseren lieben Hussain besuchten. Unsere ungarischen Reisefreunde Peter und Cili waren auch dort und so wurde Hussains Zuhause zu einem tollen Overlander Treffpunkt. Mit seiner Hilfe ließen wir uns ein Stück pakistanische Truck Art anfertigen und am Bus anbringen. Allein dieses Kunsthandwerk und das dazugehörige Treiben auf dem Werkstatthof zu beobachten war ein ganz besonderes Erlebnis und seitdem fährt unser Waldrian ein bisschen bunter durch die Welt. Wir revanchierten uns mit einem Restaurantbesuch bei Hussain und seiner Frau. Dann hieß es Abschied nehmen. Wir verließen Pakistan Ende Mai 2022 mit vielen herzlichen Eindrücken und lange nachhallenden Erinnerungen in Richtung indischer Grenze. 

Cold Desert & Climbing Crag

Vom Khunjerab-Pass ging es Anfang Mai 2022 zurück Richtung Hunza. Erneut am Attabad Lake vorbei. Kurze Badepause an einem versteckten Örtchen neben einem Fluss (so versteckt, dass sogar ich mich kurz ins Wasser traute – anderswo in Pakistan nicht denkbar). Wir fanden eine super schöne Arbeitsplatzstelle mit Blick ins Tal und dann freuten wir uns nach so vielen tollen Tagen in der Natur auch wieder auf die Vorzüge vom „Städchenleben“ in der Big City Karimabad. Wir freundeten uns mit den Ladenbesitzern vom Hunza Carpet Store, vom Ibex Weaving Shop und vom Baltit Book Store an. Dann lernten wir ein paar junge Leute kennen, mit denen wir uns zum „Feiern“ verabredeten. Im Mountain Café legten Marco und sein neuer Kumpel Ali gemeinsam auf. Die Getränkeauswahl bei so einer „Party“ war mit Kaffee und Tee für uns eher ungewöhnlich, aber es war eine witzige Aktion und ich glaube ein paar Minuten wurde an diesem Abend sogar getanzt. 

Ein neuer Streckenabschnitt stand bevor. Wir wollten von Gilgit aus weiter Richtung Skardu fahren. Zwischendurch sorgte eine Straßenblockade für eine Zwangskaffeepause (wie gut, dass wir unsere Küche immer dabei haben). Die Dorfbewohner protestierten aufgrund eines langandauernden Stromausfalls ganz im Pakistani-Style. Ein oder zwei Stunden später war das Problem anscheinend gelöst, jedenfalls wurde die Blockade aufgehoben und die Fahrt konnte weitergehen. Pünktlich zur Dämmerung fanden wir einen hübschen Stellplatz mit fantastischem Seeblick. Unser abendlicher Hundespaziergang wurde zum Highlight und als es dunkel war kamen unsere Freunde mit Moped und Zelt dazu und wir verbrachten einen schönen Kochabend bei uns im Bus.

Wir mussten in Skardu ein paar Einkäufe erledigen, entschieden uns dann aber schnell wieder raus in die Natur zu fahren. In der „Cold Desert“ wurden wir mit den unendlichen Weiten einer Bergwüste belohnt. Wir standen gern um 6 Uhr früh auf, damit der Sand noch nicht so heiß war und die Sonne nicht so knallte (ganz so kalt wie ihr Name vermuten lässt war die Wüste im Mai nämlich nicht). 

Nächstes Etappenziel war ein See, der so ruhig gelegen war, dass die Huckelpiste dorthin einige Zeit und Nerven in Anspruch nahm. Umso schöner war der Stellplatz direkt am See. Ein lustiger Pizza-Back-Contest in unserem Bus rundete den Abend ab. Dann ging es weiter in einen Ort mit Kletterfels, wo unsere Kletterausrüstung (seit Griechenland!) endlich mal wieder zum Einsatz kam. 

Gilgit, Hunza, Passu, Khunjerab.

Der Norden von Pakistan kam uns Mitte April 2022 wie ein neues Reiseland vor. Die Natur veränderte sich, wir mussten uns eine neue SIM Karte kaufen, die Menschen waren anders drauf. Wir wurden in Gilgit zwar immer noch mit offenen Mündern bestaunt, doch je nördlicher wir kamen umso gewöhnter schienen die Leute im Umgang mit ausländischen Touristen zu sein. Ein netter Hotelbesitzer hatte uns bei der Stellplatzsuche beobachtet und ludt uns prompt ein, bei ihm im Hinterhof zu stehen, solange wir möchten. Das nahmen wir dankend an, schließlich standen Marcos Arbeitstage bevor und ich nutzte die Zeit, um einen Reiseplan für unsere Nordrunde zu erstellen, denn mit Internet konnten wir in den Bergen nicht immer rechnen. Frieda und Sebastian stießen mit Motorrad und Campingausrüstung dazu. Sie hatten ihren Düdo in Islamabad untergebracht, um die Nordtour mit einem Moped zu bestreiten. In den folgenden Tagen und Wochen wuchsen wir zu einem super Reiseteam zusammen. 

Das Hunza Tal wurde für einige Zeit zu unserem Zuhause. Verglichen mit den Strapazen aus West-Pakistan fühlten wir uns endlich wieder frei und fast wie im Paradies. Wir konnten wandern gehen (der Blick ins Tal vom schwarzen Gletscher aus war einfach nur atemberaubend), leckeres pakistanisches Essen genießen (ohne die nächste schwere Lebensmittelvergiftung zu bekommen), nach Lust und Laune shoppen gehen (wir wollten schließlich nicht die Chance verpassen ein paar Souvenirs aus Pakistan mitzubringen) und wir sind sogar an eine Flasche „Hunza Water“ gekommen (ein selbstgebrannter mit Wasser verdünnter Schnaps, nach dessen Konsum wir eine gutgelaunte Begegnung mit einem Bagger hatten, die an dieser Stelle jedoch unerzählt bleiben will).

Nach ein paar Tagen in Hunza’s „Hauptstädtchen“ Abottabad fuhren wir über den Attabad Lake nach Passu und von dort zum Borit Lake, wo wir bei einer steilen Wanderung entlang des Passu Gletschers auf 3.000 Höhenmetern viel Spaß hatten. Wieder zurück in Passu trafen wir ein Touristenpaar aus China, die uns mit GoPro-Kamera bewaffnet nach einem Interview mit Roomtour fragten. Wir ließen uns darauf ein und erfuhren beim anschließenden Smalltalk, dass die beiden ein Business in Indien haben, jedoch seit drei Jahren nicht mehr in ihr Heimatland nach China einreisen können, weil die chinesischen Grenzen seitdem aufgrund von Covid-19 geschlossen sind. 

Für Marcos Arbeitstage ließen wir uns auf dem Parkplatz eines Hotels in Gulmit nieder. Ein schöner Spaziergang führte uns zur Passu-Hängebrücke. Wir haben uns beide nicht getraut die Brücke komplett zu überqueren. Dann kam aus dem Nichts ein Bauarbeiter, der ohne zu zögern mit gekonnten Schritten ohne sich festzuhalten auf den morsch-erscheinenden Brückenbrettern zur anderen Uferseite rüberlief. Hut ab, der hat es uns auf jeden Fall gezeigt! 

Für einen Ausflug zur Chinesischen Grenze (die ja weiterhin geschlossen war, aber aus der Ferne angucken wollten wir sie uns trotzdem gern) trafen wir uns mit Frieda und Sebastian wieder. Die Route führte anfangs durch einen Nationalpark. An der Schranke mussten wir Struppi verstecken, weil Hunde offiziell nicht erlaubt waren. Natürlich haben wir sie im Nationalpark auch nicht frei laufen lassen. Wir konnten Yaks und Murmeltiere beobachten und wir hörten, dass sogar eine Ibex-Herde in Sichtweite unterwegs war, die wir aber leider verpassten. Unsere Spritztour ging über den Khunjerab Pass auf 4.600 Höhenmeter hinauf, wo es tatsächlich schneite. Zu dem Zeitpunkt ein Höhenrekord für Waldrian, der in Indien jedoch noch getoppt werden sollte. 

40 Grad und 1 Ventilator

Nach unserer eintägigen Zwangspause auf dem Polizeihof in Loralai, wo wir mit Tee und Keksen nur so überschüttet wurden und sich immer, wenn ich mit Struppi draußen vor dem Bus war, eine Selfie-Traube mit Polizisten um mich herum gebildet hat, fuhren wir allein weiter (d.h. natürlich mit polizeilichem Begleitschutz, aber ohne den Malteser). Marco war aufgrund seiner Lebensmittelvergiftung einen Tag lang fahrunfähig und deshalb verabschiedeten sich Frieda und Sebastian von uns. Wir wollten die beiden in Lahore wiedersehen. Marco lag so richtig flach und war von morgens bis abends nicht in der Lage aus dem Bett aufzustehen. Alle 20 Minuten klopfte es an unsere Bustür mit der Frage, ob Marco einen Arzt bräuchte. Man könne einen Doktor kommen lassen. Ich hielt die Stellung und sagte jedes Mal ab. Ganz freundlich erklärte ich jedem Besucher, dass Marco vor allem eines braucht: Ruhe zum Auskurieren! Und schon kam die nächste Person mit TUC-Keksen und Grüntee vorbei. Das war einerseits total lieb („It’s our duty to help“), andererseits kam zusammen mit dem Tee und der Frage nach ärztlicher Hilfe auch ständig die Frage, wann wir denn (endlich?) weiterfahren würden. Das fühlte sich nach einem höflichen Rausschmiss an. Mit diesem „Druck“ im Nacken und dem Fakt, dass Marcos Zustand am Nachmittag immer noch nicht besser war, ging ich zum Boss und sagte, dass wir nun doch gern auf das ärztliche Angebot zurückkommen würden. Als Antwort kam, man würde uns die Adresse geben, ins Krankenhaus müssten wir dann jedoch allein fahren. Haha, na da blieben wir lieber im Polizeihof stehen, schließlich brauchte Marco vor allem eines: Zeit und Ruhe zum Auskurieren! Abends ging es ihm glücklicherweise etwas besser und wir waren uns einig, dass er zumindest als Beifahrer den nächsten Fahrtag mitmachen könnte. Wie man auf dem folgenden Foto sieht, ging das gut und es folgte ein anstrengender aber schöner Eskort-Tag von Loralai bis Darazinda, der durch hübsche Natur und eine tolle Schlucht führte. Wir verließen Belutschistan und wurden von der Polizei nur einige Meter weit bis in die Provinz Khyber Pakhtunkhwa (kurz: KPK) gebracht. Dort wurden wir „abgesetzt“, mit den Worten es sei sicher hier und wir könnten allein weiterfahren. Als die Dämmerung einbrach und uns doch etwas mulmig bei der Platzsuche wurde, fragten wir bei einem eingezäunten Krankenhaus, ob wir auf dessen Hof übernachten dürften. Ein langes Gespräch mit dem HR-Manager sowie ein paar Stunden Wartezeit später wurden wir von der Polizei aus dem Bett geklopft und mussten ein noch längeres Gespräch über uns ergehen lassen. Die Polizisten waren aber sehr nett und ließen uns dort nächtigen. Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass mehrere bewaffnete Polizeimänner (ausgerüstet mit Feldbetten und Decken) die Nacht ebenfalls auf dem Krankenhaushof verbracht haben, um uns zu beschützen („It’s our duty to help“). So viel zum Thema es sei sicher in KPK. Zum Abschied verteilten wir ein paar Kaugummis und bedankten uns ganz herzlich für den Dienst. 

Ein weiterer Eskort-Tag (irgendwann habe ich aufgehört die Tage zu zählen) führte uns von Darazinda bis Jhang. Für eine Strecke von 100 Kilometern haben wir 4 Stunden gebraucht. Als wir KPK verließen und die Provinz Punjab erreichten, wurden wir bei einer Polizei-Stelle zum Lunch eingeladen während wir dem grimmig dreinguckenden, aber (mal wieder) sehr freundlichen Polizei-Chef unsere Dokumente vorzeigten und (mal wieder) etliche Fragen beantworteten. Landschaftlich wurde es langsam grüner. Kurz vor der Stadt Jhang verloren wir (mal wieder) unser Eskort-Fahrzeug. Diesmal weil wir dringend tanken mussten und es einfach nicht schafften uns durch hupen und winken und langsamer werden bemerkbar zu machen. Die sind einfach weitergefahren ohne auf uns zu achten. Na gut, dann fuhren wir halt in Eigeninitiative zur nächsten Polizei-Station und fragten, ob wir dort die Nacht verbringen dürften. Ein super netter Polizist (dem wir wohl schon während der Eskorte begegnet sind – sorry, aber es waren einfach zu viele wechselnde Gesichter in der ganzen Zeit) kam mit seinem Bruder vorbei und brachte uns Cola und Zigaretten. Die beiden waren extrem hilfsbereit und zuvorkommend. Nachdem man uns unseren Schlafplatz zuteilte schenkte uns der Polizist sogar noch frisch gepressten Orangensaft und ein paar Stangen Rohrzucker. Das war super lieb. Marco quatschte noch eine ganze Weile mit unserem Freund. Ich musste mich leider hinlegen, weil ich an dem Tag schlimme Magenbeschwerden bekam, die während unserer gesamten Zeit in Pakistan (2 Monate lang!) nicht aufhören sollten.

Die Soldaten in Jhang waren witzige Kerle. Nach einer Selfie-Session am Morgen (wir wurden ja ständig gefragt, ob man mit uns zusammen Fotos machen könne) drehte Marco den Spieß um und machte lustige Blümchen-Fotos mit den Männern. Anschließend konnten wir die Truppe sogar dazu bringen, ein Geburtstagsständchen für unseren Kumpel Tobias zu singen. Als wir uns lachend von allen verabschiedeten, drückte uns der Chef noch eine Pappbox mit leckeren Backwaren in die Hand. So ein tolles Frühstückspaket! Wir waren richtig gerührt und es war genau das, was wir brauchten, schließlich hatten wir noch einen letzten Eskort-Tag vor uns. Ein Glück kamen wir relativ schnell auf der Autobahn Richtung Lahore an. Dort wollte man uns zwar weiter eskortieren, aber wir hatten eine pakistanische Kontaktperson, die uns noch oft eine große Hilfe sein würde und die uns die Eskorte telefonisch vom Hals halten konnte: Unser lieber Hussain! Er ist Anwalt und wohnt auf einem tollen Grundstück in Sheikhupura in der Nähe von Lahore. Dorthin hat er uns eingeladen und wir waren mehr als glücklich über diese kleine Oase voller Gastfreundschaft mit Dusche, klimatisiertem Wohnzimmer, Stellplatz für Waldrian, Garten für Struppi, dreimal am Tag köstliches Essen (wir wurden mit den leckersten typisch-pakistanischen Speisen verwöhnt, um nicht zu sagen gemästet) und – last but not least – mit Hussain, dem besten Gastgeber, den man sich überhaupt vorstellen kann. Am ersten Abend haben wir noch einen gemeinsamen Ausflug in den Hiran Minar Park mit historischer Sehenswürdigkeit gemacht (unser französischer Reisefreund Vincent, den wir damals in Armenien kennengelernt haben, war auch dabei), den nächsten Tag benötigten wir dringend für uns, um nach den anstrengenden Eskort-Tagen vor allem eines zu tun: Ausruhen und Klarkommen! Und auch diese Zeit hat uns der liebe Hussain verständnisvoll gegeben. So ein toller Kerl und unser erstes gefühltes Zuhause in Pakistan. Wir sind sehr dankbar für diesen wertvollen Kontakt!

Dann ging es weiter nach Lahore. Eine Woche lang haben wir versucht bei Gerry’s Visa unser Visum für Indien zu beantragen – leider ohne Erfolg, es wurden uns ziemlich viele Steine in den Weg gelegt. Der Stadtverkehr war schlimm (überall Mopeds, Tuk-Tuk’s, Autos, LKW’s, Eselkarren, Menschen, Kinder, Kühe auf der Straße – und zwar kreuz und quer und jedes Fahrgefährt machte lautstark-hupend auf sich aufmerksam), aber mit der passenden Musik auf unseren Lautsprechern (natürlich ganz laut) wurden einige dieser Stadt-Fahrten zum Spaß unseres Lebens! Hatte ich erwähnt, dass wir seit Einreise in Pakistan mit durchgängig 40 Grad Außentemperatur zu kämpfen hatten?! Noch dazu mussten wir jeweils ab späten Nachmittag alle Fenster und Türen von Waldrian schließen, um den Bus möglichst frei von Mücken zu halten: Malaria lässt grüßen! Zusätzlich hängten wir jeden Abend vor’m Schlafengehen ein imprägniertes Mückennetz über unser Bett, denn trotz aller Bemühungen schafften es immer mal wieder ein paar dieser Viecher ins Businnere. Unsere zwei Wohnmobil-Fenster mit integriertem Mückengitter und ein Ventilator, der nachts durchlief und somit zumindest eine lauwarme Brise in unseren Wohnraum pustete, waren unsere Lebensretter. Auf dem Parkplatz einer Grünanlage trafen wir unsere Reisefreunde Frieda, Sebastian und Vincent wieder. In einer mehrstündigen Aktion hatten Marco und ich aus der versteckten Bar eines 5-Sterne-Hotels eine Runde Dosenbier für alle geholt. Dort eröffnete sich uns folgende Szene: Die Tür von der Bar im 5. Stock sah aus wie eine normale Hotelzimmertür, doch dahinter verbarg sich eine urige Spelunke mit Billardtisch, abgedunkeltem Licht, leichtem Zigarettenrauch in der Luft und – wie im Film – einem Barsmann mit Geschirrtuch in der Hand, der gerade ein Bierglas trockenrieb und einem Chinesen, der allein an der Bar vor einem halbleeren Krug saß. Nach vier Monaten alkoholfreiem Reisen durch Iran und Pakistan war das ein traumhafter Anblick für uns! Wir wären gerne nochmal mit den anderen zum Billardspielen hergekommen, doch das zu unserem Stellplatz gelieferte Takeaway-Essen (ebenfalls von einem 5-Sterne-Hotel) führte bei Marco und mir in der kommenden Nacht leider zu einer ziemlich fiesen Lebensmittelvergiftung (ja, für den armen Marco schon zum zweiten Mal), die uns den Rest der Woche nicht mehr losließ. Es war Mitte April 2022 als wir von Lahore bis nach Islamabad fuhren (1 Tag, 40 Grad, 380km, alles Autobahn), wo wir Marcos Arbeitstage verbrachten und es endlich schafften, die Dokumente zur Beantragung unseres Indien Visums einreichen zu dürfen. Auch in Islamabad scheiterten unsere mehrtägigen Versuche bei Gerry’s Visa, sodass wir die Agentur wechselten und schließlich bei Visatonix innerhalb eines Tages die Einreichung unserer Dokumente erfolgreich eintüteten. Da uns voraussichtlich einige Wochen Wartezeit bevorstanden bis wir von der Indischen Botschaft eine Antwort zu erwarten hatten, konnten wir uns nun endlich in Richtung Norden begeben, wo die Berge und somit ein milderes Klima auf uns warteten. 

Die Fahrt über Abbottabad, an schönen Berglandschaften vorbei, durch Wälder, entlang dem malerischen Karakoram Highway, mal mit und mal ohne Polizei-Eskorte (ein Teil der Strecke führte wieder durch KPK), dauerte mehrere Tage. Ich erinnere mich an eine unangenehme Nacht auf einem Polizeihof, wo nervige Kinder und zähnefletschende Hunde uns umzingelten (irgendwann erklärte uns einer der Polizisten, wir könnten zwar über Nacht bleiben, aber nur „at your own risk“). Ein anderer Übernachtungsplatz in der Nähe von Dassu war dafür umso schöner mit tollem Brückenspaziergang und der abendlichen Einladung zum Fastenbrechen bei der Familie von einem Lehrer (wir sind allerdings nur den männlichen Familienmitgliedern begegnet, die Frauen essen in dieser Region des Landes traditionell separat – erklärte man uns auf Nachfrage). 

Ein weiterer Fahrtag führte uns bis kurz hinter Chilas. Auf der ereignisreichen Strecke beobachteten wir ein Wettrennen zwischen Hühnerwagen und Coaster-Omnibus, die sich immer wieder gegenseitig überholten und die Fahrbahn schnitten. Bei einem Manöver wäre der stark schwankende (weil vermutlich völlig überladene) Coaster fast gegen eine Felswand gekracht, woraufhin wiederum überholt und zum Abbremsen gezwungen wurde, ein Streit ausbrach und der wütende Coaster-Fahrer mit einem Stein vom Wegesrand bewaffnet auf den Hühnerwagenfahrer losging. Ein paar schaulustige Mitfahrer konnten die beiden jedoch mutig voneinander abbringen. Später warteten wir aufgrund einer Sprengung in einer langen Autoschlange und freuten uns über fotoschießende, posierende Soldaten. Noch etwas später standen wir wieder in einer Warteschlange. Diesmal handelte es sich um einen verunfallten LKW, der als Hindernis auf der Straße lag und von den geländegängigen Fahrzeugen aus der Schlange umfahren wurde. Marco erntete anerkennende Blicke als auch wir mit Waldrian das Hindernis gekonnt überwanden. Es war immer noch ziemlich heiß. An einer Wasserstelle duschten sich etliche Männer (teilweise in ihren kompletten Anziehsachen) unter einem Rohr neben der Straße ab. Marco tat dies in seiner Badehose. Wir waren froh zu sehen, dass auch einer der Hühnertransportfahrer den armen Tieren mit einem Eimer schöpfend etwas Abkühlung verschaffte. Der Tag endete an unserem ersten „freien“ Natur-Stellplatz seit Wochen: An einem Fluss mit hölzerner Hängebrücke, wo wir den Tag mit einem Struppi-Spaziergang ausklingen ließen.

Mit Begleitschutz durch Pakistan

Die Einreise nach Pakistan war ein Erlebnis der besonderen Art. In einem kleinen, dunklen Lehmhäuschen mit spartanischer Einrichtung (bis auf Tischlein und Stühlchen – ich benutze an dieser Stelle bewusst die verniedlichte Form – gab es keinerlei Einrichtunggegenstände) wurden unsere Daten am Grenzposten aufgenommen, indem ein Buch gigantischen Ausmaßes (damit hätte man jemanden erschlagen können) auf dem Tisch ausgebreitet wurde (von der Tischplatte keine Spur mehr) und unsere persönlichen Informationen über jeweils eine gesamte Buchspalte hinweg handschriftlich eingetragen wurden. Das nahm einige Zeit in Anspruch. An der nächsten Station (diesmal eine riesengroße Halle) wurden unsere Pässe kontrolliert. Auch dies nahm einige Zeit in Anspruch. Angenehmerweise wurde uns Tee gereicht und wir plauderten nett mit den Grenzbeamten, die uns etliche Fragen stellten und unsere Antworten formlos auf einem Schmierpapier notierten. Am Ende gab es aus dem Obergeschoss geheimnisvolle Handzeichen, die wohl bedeuteten, dass mit unseren Pässen alles in Ordnung sei. Kontrolle abgeschlossen, wir wurden entlassen. Prima. Jetzt musste nur noch das Zolldokument unseres Fahrzeuges (das sogenannte Carnet des Passages) gestempelt werden, denn an den ersten beiden Stationen fühlte sich niemand dafür verantwortlich. Zurück im Auto wurden wir bereits Richtung Ausfahrt gewunken. Also nochmal erklärt, dass wir ohne Einreise-Stempel im Carnet den Grenzübergang nicht verlassen können (ansonsten würde es definitiv Probleme bei der Ausreise geben). Daraufhin schickte man uns zuerst in das rechte Häuschen neben der Torausfahrt, wo man uns Fragen stellte, die wir immer noch gern beantworteten (mit dem Carnet hatte das allerdings nichts zu tun). Dann schickte man uns in das linke Häuschen neben der Torausfahrt, wo man uns warten ließ. Die Einrichtung in diesem Räumchen war auf ein Feldbett und einen kaputten Drehstuhl beschränkt. Wir wählten das Feldbett als Sitzgelegenheit. Ein bisschen mulmig wurde uns beim Anblick der verstaubten Einschusslöcher in den Wänden. Irgendwann kam schließlich jemand, der uns die gleichen Fragen stellte wie an den Stationen zuvor und unsere Antworten wiederum auf einem leeren Blatt Papier detailverliebt aufnahm. Doppelt oder dreifach hält anscheinend besser. Wo diese ominösen Notizblätter mit unserer Lebensgeschichte am Ende wohl landeten?! Dann war es soweit und ein Fahrzeug eskortierte uns zu einem völlig anderen Gebäude außerhalb der Grenzanlage, wo unser Carnet ordnungsgemäß gestempelt wurde, und schließlich zu dem noch weiter abgelegenen Hof von den Levies, wo unsere Reisefreunde Frieda und Sebastian uns bereits ungeduldig erwarteten. Die beiden kamen aufgrund ihres auslaufenden Iran-Visums schon am Vortag bei den Levies an und verharrten dort eine Nacht, um auf uns zu warten, denn wir wollten die bevorstehende Polizei-Eskorte durch Belutschistan gern zusammen machen. Ach ja, die Levies sind in Pakistan sowas wie die Polizei vom Lande. Mehr oder weniger gefährlich aussehende Typen mit teils schwerer Bewaffnung, die für unsere Sicherheit sorgen sollten. Einige Regionen des Landes durften wir als westliche Touristen nämlich nicht allein bereisen. Für die einzelnen Streckenabschnitte wurde uns jeweils ein Polizei-Fahrzeug (vollkommen kostenfrei!) zur Verfügung gestellt, das uns zur nächsten Polizei-Station bzw. zum nächsten Levies-Posten eskortierte. Dort ging es dann mit einer anderen Truppe weiter und so zog es sich über hunderte von Kilometern durch Belutschistan, KPK und weitere Regionen Pakistans. Aber genug der Einführungsworte, die folgenden Fotos von unseren Fotografen-Freunden (Instagram: @friedamaelle und @sebastian_schubbe) zeigen einige kunterbunte Eindrücke von unseren gemeinsamen, ersten Eskort-Tagen durch Pakistan.

Die Levies weigerten sich übrigens bei unserer Ankunft am selben Tag noch loszufahren (es war gerade mal Mittagszeit), sodass wir unseren ersten Tag in Pakistan bei brütender Hitze schmorend auf dem Levies-Hof verbrachten. Frieda und Sebastian taten uns leid, da sie somit noch eine weitere Nacht „hinter Gittern“ schlafen mussten, aber immerhin konnten wir ihnen ja jetzt Gesellschaft leisten. Am nächsten Tag (es war mein Geburtstag, der 26. März 2022) ging es frühmorgens los. An den Linksverkehr hatten wir uns schnell gewöhnt. Die staubig-lebendigen Straßenszenen Belutschistans zogen wie im Film an uns vorbei und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Das Tempo wurde leider vom Eskort-Fahrzeug vorgegeben, sodass wir teilweise nicht hinterherkamen (sorry, aber Waldrian schafft keine 100km/h) und die riskanten Überholmanöver der Polizei in Frage stellten (die sollten doch eigentlich für unsere Sicherheit zuständig sein). Dann wieder erwischten wir ein Levies-Auto mit Reifenpanne, sodass es nur noch im Schneckentempo vorwärts ging. Manchmal wurden wir nur wenige Kilometer zum nächsten Checkposten eskortiert, teilweise fuhren wir mehr als 100 Kilometer am Stück, bevor es eine (mal sehr lange, mal sehr kurze, manchmal gar keine) Pause gab. Eine ständige Belohnung für das Auge waren die aufwändig geschmückten LKW’s (die sogenannten Jingle Trucks), die in Pakistan das Straßenbild deutlich prägen und die aus unserer Perspektive einfach nur wunderschön und einmalig sind. Die Ortschaften – bestehend aus einer Anreihung von Lehmschuppen, vor denen sich ein buntes Treiben abspielte – waren besonders interessant. Gemüsekarren, Mopedfahrer, Kühe, Hühner und Männer in traditioneller Einheitskleidung teilten sich den Straßenrand. Frauen waren in der Öffentlichkeit nicht zu sehen und wenn dann nur in Komplettverschleierung. Eine für uns völlig fremde Welt, die uns mental noch einiges abverlangen sollte. Die Eskort-Tage waren aufregend, voller spannender Situationen und gleichzeitig extrem anstrengend. Unsere Reise war gefühlt wieder einmal auf einem ganz neuen Level angekommen. Hier noch mehr wunderbare Fotografen-Bilder, die dieses Reisegefühl passend untermalen.

Unsere Hündin Struppi hat die wilde Fahrt tapfer mitgemacht, auch wenn sie sichtlich am schwitzen war. Ich selbst bin am ersten Tag noch fröhlich ohne Kopftuch losgefahren (in Pakistan gilt für Frauen keine gesetzlich Pflicht ein Kopftuch zu tragen, so wie es beispielsweise im Iran der Fall ist), habe es am zweiten Tag aber wieder aus dem Schrank gefischt, weil ich zunehmend unsicherer wurde, was mein Auftreten betraf. Ein Aspekt unserer Reise, der mich noch länger beschäftigen wird. Rückblickend habe ich glücklicherweise eine selbstbewusste Meinung zu dem Thema entwickelt, aber diese Einstellung musste sich bei mir auch erstmal festigen. Das Frauenbild bzw. die Rechte der Frauen ist eine von mehreren Kontroversen, die uns auf unserer Reise durch Pakistan und darüber hinaus noch lange Zeit begleiten werden. 

Die erste Nacht während der Eskorte verbrachten wir auf einem Hotel-Innenhof. Wir wurden durchgängig (auch nachts!) von zwei Levies bewacht. Am zweiten Fahrtag erreichten wir die Stadt Quetta, wo wir neben einer Polizei-Station „abgestellt“ wurden. Auch Einkäufe und einen notwendigen Behördengang durften wir nur in bewaffneter Begleitung erledigen. Ironischerweise blieben wir bei einem dieser Innenstadt-Eskorts auf der Ladefläche eines Polizei-Autos mitten in einer Demonstration stecken und mussten uns dann durch eine Menschenmenge bahnen. Das Ganze mit Struppi an der Leine, die bei der Hitze nicht allein im Bus zurückbleiben konnte. Irgendwann heulte die Sirene eines Krankenwagens auf, woraufhin auch Struppi zu Jaulen begann. Diese Gesamtsituation hatte schon etwas sehr Komisches an sich. Wir blieben noch eine zweite Nacht in Quetta, da wir wegen der Demo nicht alles erledigen konnten (u.a. hatten wir immer noch keine SIM-Karte und waren somit in unserer Kommunikation und weiteren Reiseplanung eingeschränkt). Mittlerweile hatten wir uns an die Polizei-Station gewöhnt und fanden es beispielsweise völlig normal, die Knastdusche neben den beiden Gefängniszellen zu benutzen. Im Nachhinein war es sogar witzig, dass wir im Vorbeigehen von den Gefangenen mit einem netten „Hello, how are you?“ begrüßt worden sind. Ja, man gewöhnt sich wirklich an alles. Während ich am ersten Abend die herumlungernden Kinder um unseren Bus herum noch unangenehm fand (wer weiß, worauf die es abgesehen haben – so mein Vorurteilsdenken), entwickelten sich am zweiten Tag bereits richtig schöne Gespräche (diese Kinder konnten verdammt gut Englisch sprechen und natürlich hatten sie vor allem Interesse daran, unseren süßen Hund zu sehen). An unserem Abreisetag schenkten wir großen und kleinen Mädels uns gegenseitig sogar kleine Aufmerksamkeiten zum Abschied. An diesem Tag haben wir übrigens unser Eskort-Auto unterwegs „verloren“ und fuhren plötzlich allein durch Belutschistan (nicht wissend, ob das so seine Richtigkeit hatte). In irgendeiner Ortschaft haben sich dann aber wieder Levies bei uns „angedockt“ und mitten während der Fahrt ging es mit kurzem Handsignal, dass wir ihrem Auto folgen sollten, mit der Eskorte weiter. War ein bisschen so wie im Action-Film. Am Abend erreichten wir die Stadt Loralai, wo wir in einer umzäunten Polizei-Stelle parkten. Es war schon spät und eigentlich waren wir einfach nur hungrig und müde. Also schnell noch was essen und ab ins Bett… dachten wir. Erstmal alle wichtigen Leute kennenlernen, dachten sich die Polizisten. Einladung zum Tee beim Polizei-Boss, der uns dann aber nie serviert worden ist. Hinsetzen im Stuhlkreis, warten auf eine weitere wichtige Person, warum auch immer. Person trifft ein, Vorstellungsrunde, nochmals erklären, dass wir nur etwas zu Essen holen und dann schlafen gehen wollen. Long story short: Die ganze Aktion hat zweieinhalb Stunden gedauert, wir wurden schließlich in einem Privatauto mit getönten Scheiben und mindestens 10 (!) Polizisten im Schlepptau zu einem Restaurant gefahren, wo das Aufschreiben der Bestellung eine Ewigkeit dauerte (wir mussten währenddessen im Auto sitzen bleiben) und nur die Hälfte bei uns ankam, wir auf dem Polizeihof nochmal umparken mussten (weil irgendwem der Platz, der uns ursprünglich zugeteilt wurde, doch nicht passte) und – last but not least – Marco von dem Restaurant-Essen die gesamte Nacht durchkotzen musste. Diese Geschichte ist so verdammt sinnbildlich für viele Situationen, die uns in Pakistan noch begegnen würden. Bleibt zu betonen, dass alle Polizisten, Soldaten und Autoritätsmenschen stets freundlich zu uns waren und es mit ihrer Hilfsbereitschaft ja nur gut meinten. „It’s our duty to help“ – ist der häufig gefallene Satz, der mir dazu ins Gedächtnis kommt. Es ist unsere Pflicht zu helfen. Das zeigte sich auch am Folgetag als Marco mit einer Lebensmittelvergiftung auf dem Polizeirevier flachlag. Aber dazu im nächsten Blog-Beitrag mehr.