Unbelievable – is not it?

Nach den vielen Passfahrten auf ungemütlichen Schotterstraßen kam uns unser bisher höchster Pass, der Taglangla mit 5.300 Höhenmetern („You are passing through twelfth highest pass of the world – Unbelievable is not it?“), fast wie eine Spazierfahrt vor, denn der größte Streckenabschnitt zwischen Leh und Manali ist gut asphaltiert. Um dann doch noch ein kleines Abenteuer draus zu machen (und weil die Sonne bald unterging) haben wir uns entschieden auf der Passhöhe zu übernachten. Was soll ich sagen, die Nacht war ziemlich mies, denn so richtig gut Luft bekommt man in der Höhe dann doch nicht. Immerhin hat unsere Heizung den Höhentest bestanden, wir mussten also nicht frieren. 

Am nächsten Tag fuhren wir auf ein erträglicheres Level hinab und machten einen Übernachtungshalt in dem kleinen Örtchen Sarchu, wo wir uns Paratha und Dal schmecken ließen. Der Morgenlauf von Marco fand dort auf seiner bisher höchsten Laufhöhe mit 4.200 Metern statt. Kein Problem für ihn, sein Training in Leh (wo wir uns wochenlang auf 3.500 Höhenmetern befanden) hatte bereits Früchte getragen.

Ein weiterer Fahrtag über unseren vorerst letzten Pass (4.900 Höhenmeter) brachte uns zurück in die Region Himachal Pradesh, wo wir zunächst in Keylong übernachteten und schließlich in der Touristen-Stadt Manali ankamen. Wir standen mitten in der Altstadt (auf dem sehr teuren Parkplatz vom Moustache-Hostel) und futterten uns abends und morgens durch das kulinarische Angebot. Nach den vielen Wochen (nein, Monaten!) in entlegenen Bergregionen hatten wir einiges aufzuholen und gönnten uns Cocktails und Co. Dann ging es auch schon weiter Richtung Delhi und zwei oder drei Fahrtage später, in denen uns auf den Straßen immer wieder Festumzüge begegneten, erreichten wir die Hauptstadt Indiens. Das Wetter wurde wieder heiß und schwül und wir vermissten bereits die kühlen Berge. Doch an Siesta war nicht zu denken, denn trotz der Temperaturen mussten wir ein paar organisatorische Dinge erledigen, die für unsere Weiterreise unumgänglich waren: Struppis Impfungen mussten aufgefrischt werden und wir kauften die Flugbox, an die unser Hund in den kommenden Wochen gewöhnt werden sollte. In einer Wohnsiedlung in Gurugram, am Stadtrand von Delhi, ließen wir uns fußläufig zur Tierpraxis ein paar Tage nieder und lernten in dieser Zeit viele nette Nachbarn kennen. Darunter auch Joe und seine zauberhafte Frau, die mit ihren Hunden vorbeispazierten und mit denen wir in ein längeres Gespräch kamen. Die beiden luden uns für den nächsten Tag zu sich nach Hause ein und es wurde ein richtig schönes Treffen voller gastfreundlicher Gesten, an das wir sehr gern zurückdenken. Dann stand auch schon der Kurzaufenthalt in einem neuen Reiseland bevor und wir fuhren ostwärts. 

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